2. Bundesliga Rückrunde 2014-2015

Auch die 2. Bundesliga startet bald mit schon zwei Spieltagen mehr und stellt somit die Weichen für den Aufstieg in die erste Liga oder den Abstieg in die dritte Liga, beides wären entscheidende Einschnitte für die Planungen der Clubs – positiv wie negativ. So wie also die Vereine sich mögliche Szenarien durchrechnen, schauen auch die Fans gebannt auf die Tabelle und fiebern mit. Spielt sich noch eine Mannschaft in einen Rausch und spricht ein gehöriges Wörtchen um den Aufstieg mit?

Oder gibt es umgekehrt ein Team, welchem dem Druck um den Abstieg nicht gewachsen ist und noch nach unten durchgereicht wird? Nehmen wir uns also einen Moment Zeit und schauen mal, was noch in den entscheidenden Fragen in der zweiten Bundesliga zu erwarten sein wird. Wie immer wird es auch eine Frage der Heimspiele, das Charakters und des Willens sein, wer ab Freitag, den 6. Februar 2015 gleich die richtigen Zeichen setzt für die eigenen Fans und die Konkurrenz.

Die Aufstiegsaspiranten

Der FC Ingolstadt hat sich im Grunde schon in der Vorsaison 2013/14 nach dem Trainerwechsel entscheidend stabilisiert und führt diesen erfolgreichen Weg nun konsequenterweise fort, der sie durch die Leistungen in den ersten 19 Spielen im Jahr 2014 nach oben gespült hat. Sie haben mit sieben Punkten Vorsprung auf den KSC sogar schon ein kleines Polster, welches für etwas weniger Aufgeregtheit sorgen dürfte. Es folgt hinter dem FCI ein ganzes Bündel an Vereinen mit 31-33 Punkten, dass verfolgt wird von RB Leipzig. Zusammen mit dem 1. FC Nürnberg jagen also die Roten Bullen zum Beispiel auch die Sensations-Aufsteiger aus Darmstadt oder die Bundesliga-Absteiger aus Braunschweig. Personell dürften die Ostdeutschen auf jeden Fall gerüstet sein, hier macht Ralf Rangnick auch durch das sprudelnde Geld vernünftige Arbeit und hat auch den nötigen Willen, um aufzusteigen. Aber es bricht auch keine Welt zusammen, wenn es erst im nächsten Jahr klappen sollte.

Der erste FC Kaiserslautern ist Zuhause genauso wie Ingolstadt mit 7-3-0 noch ungeschlagenen und wird auf dieser Basis weiter gute Chancen haben, bis zum Ende mitzittern zu dürfen. Die Eintracht aus Braunschweig hat noch ein Heimspiel weniger genauso wie Karlsruhe, die beide punktgleich auf Fehler des Gegners hoffen und selbst im Aufstiegsrennen nicht patzen dürfen. Auch wenn es den Roten Teufeln auch mal wieder zu gönnen wäre, in der obersten Spielklasse zu verweilen, wird es wohl eher auf die festen Aufsteiger Ingolstadt und Braunschweig hinauslaufen. Im Kampf um Platz drei könnte es dann in der Tat wieder mal dramatisch werden zwischen Fortuna Düsseldorf, Kaiserslautern und Leipzig. Für Darmstadt 98 käme unter Umständen der Aufstieg auch noch zu früh und sie haben schon zum Ende des Jahres aus den letzten fünf Spielen 9 von 15 Punkten geholt.

Das Mittelfeld

Oder kristallisiert sich aus dem mittleren Tabellenbereich der zweiten Bundesliga noch ein anderer Club heraus, der im Rennen um die Plätze für die erste Bundesliga noch ein Wörtchen mitreden kann und will? Im Augenblick ist schon zu Beginn des Jahres 2015 die Tabelle so eng, dass zwischen einem Relegationsplatz nach oben und dem Relegationsplatz nach unten zwar satte 16 Punkte stehen, aber eigentlich trotzdem noch alles offen ist. So wird sich Nürnberg, Heidenheim, Bochum und Greuther Fürth im Mittelfeld festzubeißen versuchen, um nicht in den Abstiegsstrudel hineinzugeraten. So haben alle ein eigentlich stabiles Umfeld und viele Fans, die sie gerade in den Heimspielen hinter sich wissen. Fürth und Kaiserslautern haben auswärts eine 1-5-3 und zeigen gerade auf fremden Plätzen, wo ihre Schwächen liegen – auch diese Fakten können entscheidend sein für wichtige Punkte im Endspurt gegen den Abstieg oder für den Aufstieg. Aber auch in das breite Mittelfeld können von oben noch Vereine dazu stoßen, die den Druck nach unten schieben und genauso ist es den Münchnern oder den Hamburgern zuzutrauen, den Kampf um die Zweitklassigkeit anzunehmen und mit vollgeladenen Akkus in das Jahr 2015 zu starten.

Die Abstiegszone

Wenn dies nicht gelingt, dann findet man sich mitten im Abstiegskampf wieder: ab Platz 13 und dem FSV Frankfurt mit 21 Punkten geht die besagte Gefahrenzone los. Dahinter folgt schon mit nur einem Punkt weniger der SV Sandhausen, dahinter 1860 München. Gerade in der Allianz Arena boten sich oft traurige Schauspiele, die in nur einem Sieg gipfelten bei drei Unentschieden und fünf Niederlagen. Mit der gleichen Ligen-Statistik warten nur die etwas besseren Frankfurter auf, die ebenfalls um den Verbleib in der zweiten Bundesliga kämpfen. Die Bochumer sind nach dem Rauswurf Neururers auch nicht wirklich besser geworden und fahren ihren Kurs, mit Unentschieden nach der Eichhörnchen-Methode zu punkten, fort.

Auswärts 3-3-3 und Zuhause eine 1-8-1 ist sicherlich auch für die Gegner nicht furchteinflößend und könnte den VfL noch weiter unten reinziehen. Platzt der Knoten auch noch beim FC St. Pauli, dann wird es auch im Tabellenkeller noch mal richtig turbulent und bis zum Ende hin ein offenes Rennen. Mit erst drei Siegen insgesamt musste Erzgebirge Aue Weihnachten feiern und wird sich sicherlich Gedanken machen, wie man die rote Laterne am besten und schnellsten wieder abgeben kann. Zum Relegationsplatz gegen den Drittligisten sind es nur drei Punkte Differenz und im Augenblick hofft der VfR Aalen darauf, nicht weiter herunter zu rutschen. Jeder Punkt wird am Ende zählen.

Die ersten Spiele 2015

Die Braunschweiger haben im Dezember mit Beginn der offiziellen Rückrunde als einzige Mannschaft zwei Siege vorzuweisen und können nun Zuhause gegen einen direkten Mitkonkurrenten Kaiserslautern gleich noch mal nachlegen. Hier wird schon Nervenstärke benötigt, genau wie in dem Spiel Aue gegen Leipzig. Können die Erzgebirgler gleich mit einem Sieg starten oder setzt Red Bull das Unternehmen Aufstieg an die Nummer eins der Prioritätenliste? Ingolstadt muss sich in Fürth beweisen und Darmstadt muss auch auswärts beim VfR Aalen ran, ein Mittelfeld-Duell bieten Union Berlin und der VfL Bochum und im Keller geht es weiter mit Sandhausen gegen St. Pauli. Im ersten Montagsspiel 2015 empfangen die sechziger aus München um 20:15 Uhr Heidenheim, auch hier sollte ein Heimsieg her, um das nötige Signal zu senden. Zeichen setzen und Weichen stellen.

Der Sportwettenanbieter Tipico handelt den FC Ingolstadt als Aufsteiger mit einer Quote von 1,15 und als Zweitliga-Meister mit 1,8 – sollte Kaiserslautern den Aufstieg schaffen, belohnt das Tipico mit einer 3,3 und wenn das Unternehmen Leipzig am Ende der Saison für die Erste Bundesliga planen kann, gewinnt beim Buchmacher Tipico die Quote 4,5. Für Skeptiker lohnt sich eventuell eher die Spezialwette, dass RB Leipzig nicht aufsteigt zu einer Quote von 1,33 bei gleichem Anbieter. Die Quoten auf die potentiellen Aufsteiger zeigen, dass das Rennen längst nicht gelaufen ist bis zum 1. FC Nürnberg, der hier mit einer 5,5 auf den Aufstieg gewertet wird. Dazu müssen allerdings dann auch die möglichen Relegationsspiele gegen den Dritten der ersten Bundesliga gewonnen werden.

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