Am 30. Mai 2015 ist es endlich wieder soweit und das DFB-Pokal-Endspiel findet wieder im Berliner Olympiastadion statt mit den Teams aus Dortmund und Wolfsburg. Diese beiden Mannschaften haben sich letztendlich durchgesetzt auf dem langen Weg parallel zur Bundesliga und den europäischen Wettbewerben. Das Endspiel wird im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (ARD) und über den Bezahl-Sender Sky gezeigt, um 20 Uhr ist Anpfiff und das Stadion natürlich traditionell längst ausverkauft. Der Sieger würde den FC Bayern München beerben, der zuletzt 2013 sowie 2014 den Pokal in die Höhe stemmen durfte. Ob es ein Krimi im Elferschießen wird oder schon in regulärer Zeit entschieden ist, wird sich zeigen und hängt natürlich auch von der aktuellen Tagesform ab.
Der VfL Wolfsburg setzte sich nur mit Mühe gegen den aktuellsten Aufsteiger Darmstadt 98 in der ersten Runde im Elfmeter-Schießen durch und besiegte in der nächsten dann Heidenheim. Im Achtelfinale schaltete der VW-Club RB Leipzig aus, um dann weiter ohne Gegentor gegen Freiburg zu gewinnen und im Halbfinale die relativ lösbare Aufgabe in Bielefeld zu meistern. So empfängt also der aktuelle Bundesliga-Vize seit dem Achtel-Finale ohne Gegentor mit entsprechend breiter Brust die laut Ansetzung Gäste aus Dortmund.
Der BVB setzte sich relativ ungefährdet und mit jeweils drei Toren Differenz in der ersten Runde gegen Stuttgarter Kickers und in der zweiten Runde bei St. Pauli durch. Anfang März dann gab es das schwarz-gelbe Duell in Dresden, welches die Dortmunder für sich entscheiden konnten. Ab dem Viertelfinale wurde es dann knapper mit dem 3:2 in der Verlängerung Zuhause gegen Hoffenheim und dem Sieg im Halbfinale in der Münchner Allianz Arena, wo erst im Elfmeterschießen nach einigen Ausrutschern für den Rekordmeister Schluss war. Beide trafen sich zuletzt am 33. Spieltag und dieses Duell ging an Wolfsburg mit 2:1 nach Toren von Caligiuri und Naldo für die Gastgeber und Aubameyang für Dortmund.
Dabei ging es in den letzten Direktvergleichen durchaus ausgeglichen zu, in den letzten fünf Spielen konnte zweimal der VfL gewinnen und zweimal die Truppe von Jürgen Klopp, im Hinspiel der Saison 2014/15 gab es immerhin ein 2:2 im Signal Iduna Park. Hier war aber die gesamte Form der Dortmunder sehr schlecht und das Bild wandelte sich bekanntermaßen in der Rückrunde. Im Schnitt fielen immer mit 3,4 Toren sehr viele Treffer und das könnte sich auch im DFB-Pokal-Endspiel in der Hauptstadt fortsetzen. Aber der Pokal hat auch immer seine eigenen Gesetze und ein Finale geht man nicht mit blinder Offensive an.
Leider wird aus Dortmunder Sicht der Ex-Hertha-Spieler Adrian Ramos nicht in seiner alten Heimat auflaufen können, weil er weiter an seiner Verletzung laboriert – aber sicherlich wird er mit dem Herzen oder auf der Tribüne seinem Club die Daumen drücken. Seine Kollegen aber brennen wohl alle auf einen Einsatz, um sich und ihrem Trainer einen würdigen Saison-Abschluss zu schenken. Bei Wolfsburg wurden Naldo und Ricardo Rodriguez beim letzten Bundesligaspiel in Köln für das Finale geschont, sodass von einem Einsatz am Samstagabend auszugehen ist. Torwart Benaglio könnte auch genauso wie Aaron Hunt wieder einsetzbar sein, um entsprechend Paroli gegen den letztjährigen Pokal-Finalisten zu bieten.
Wenn also 76.197 Zuschauer teilweise den Dortmundern und auf der anderen Seite den Wolfsburgern die Daumen drücken oder sich die Stimme aus dem Leib schreien, dann ist das ein ganz besonderes Flair, welches diesen Saison-Höhepunkt unter dem Berliner Abendhimmel zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Aber nicht nur darum dürften beide Teams entsprechend hoch motiviert sein: den BVB-Spielern geht es darum, Jürgen Klopp nach den vielen Erfolgen in den letzten Jahren einen tollen Abschied zu schaffen und Dieter Hecking will zusammen mit seiner Mannschaft ebenfalls eine gelungene Saison mit sicherer Teilnahme an der Champions League und eben dem Pokalsieg feiern.
Wie sehen nun die Buchmacher dieses Spiel? In zahlreichen Sportwetten-Portalen ist aufgrund der Quoten erkennbar, dass Borussia Dortmund trotz der schlechteren Platzierung in der Bundesliga als leichter Favorit ins Rennen geht. Der neue Telekom-unterstützte Buchmacher tipp3.de bietet zusammen mit Interwetten die höchste Quote auf den BVB mit einer 2,40 für einen Sieg nach 90 Spielminuten an. Für Wolfsburg werden Quoten über 3,0 geboten, wie zum Beispiel Betvictor mit einer 3,10 und die Quote auf ein Unentschieden ist bei Pinnacle mit 3,61 am höchsten. Bet365 bietet eine 1,80 auf den Gesamtsieger Dortmund und verdoppelt bei einem Wolfsburger Pokalsieg den Einsatz mit einer 2,00 als Quote.
Natürlich haben viele Sportwettenanbieter zahlreiche Sonderwetten auf Ecken, gelbe Karten, Kombinationen aus Tor- und Sieg-Wetten oder Specials im Angebot, aber vieles ist auch einfach nur vom Glück und dem Zufall abhängig. So kann man sich auch vermeintlich von einer sicheren Wette auf über 1,5 Tore zu 1,22 bei Bet3000 steigern bis zu einer 2,65 für vier Tore oder mehr bei Tipico oder einer 5,25 bei Betvictor für über 4,5 Tore. Die Möglichkeiten in solch einem Finale sind also groß und man sollte sich kurz vor dem Spiel über Aufstellung und personelle Situationen auf beiden Seiten informieren.
Die Fans sowohl aus Dortmund als auch aus Wolfsburg werden jedenfalls ihre Mannschaften feiern und unterstützen, um sich selbst und der Stadt Berlin ein würdiges Finale zu bieten. Denn der VfL hat eine grandiose Saison gespielt und mit dem Endspurt der Dortmunder vor allem nach der Bekanntgabe vom Abschied ihres Cheftrainers hat der BVB ebenfalls noch die verdiente Kurve bekommen mit der Teilnahme an der Euro League. Sollten die schwarz-gelben sogar das Finale in Berlin gewinnen, winkt ihnen die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der EL – ansonsten quält sich Klopp-Nachfolger Thomas Tuchel durch die Quali-Runde.
Wir dürfen also ein in jedem Falle emotional endendes letztes Spiel der Saison 2014/15 im altehrwürdigen Olympiastadion sehen, in dem es ziemlich wahrscheinlich auch einige Tore zu bejubeln geben wird. Für die wenigen neutralen Zuschauer ist es schön, dass es nicht wie sonst einen glasklaren Favoriten gibt, der hier schon quasi vorher als Sieger feststeht. Es wird also eine Frage von Kampf, Ehrgeiz und Spielkönnen sein, die über Sieg oder Niederlage entscheidet. Nach dem negativen Verlauf der Dortmunder Hinrunde bzw. der Schock-Nachricht in der Wolfsburger Winterpause vom Unfalltod Junior Malandas hätten beide Vereine den Sieg verdient und entsprechend motiviert werden beide mit 100 % auflaufen. Freuen wir uns darauf.